
Die Sonne strahlt vom knallblauen Himmel, das pittoreske Viertel Trastevere quillt nicht über vor Touristenmassen, in den Museen oder Restaurants der Ewigen Stadt hält sich das Gedränge in Grenzen, die angenehmen Temperaturen laden zu langen Spaziergänge ein und die deftig römische Küche schmeckt besonders gut - das alles sind überzeugende Gründe, aus denen ich Rom gerne im Winter besuche, Meine letzten beiden Trips habe ich im November und Februar unternommen. Mein römischer Lieblingsmonat war, ist und bleibt allerdings der Dezember. Rom im Weihnachtszauber ist ein unvergessliches Erlebnis - wenn das Wetter mitspielt. Dieses goldene Licht, das sich dann am späten Nachmittag über die Dächer und Kuppeln der ewigen Stadt legt ist nur einer der besten Gründe für eine Winterreise nach Rom.
1. Entspanntes Sightseeing Dank weniger Touristen

Die schlechte Nachricht zuerst: An den Mega-Hotspots Roms ist mittlerweile zu jeder Jahreszeit viel los. Das Kolosseum, der Petersdom oder der Trevi-Brunnen lassen sich nur schwer völlig abseits der Touristenmassen erleben – ob Sommer oder Winter, es ist eine Frage des richtigen Timings. Mein Tipp: Lasst das Hotel-Frühstück einmal ausfallen und startet früh am Morgen, am besten gegen 7 Uhr, zu einem Spaziergang durch die römische Altstadt. Wenn Rom in der Morgensonne erstrahlt und man fast alleine unterwegs ist, dann ist das schon ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst. Da die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Zentrum näher beieinanderliegen, als viele denken, kann man in nur ein bis zwei Stunden schon erstaunlich viel bestaunen.Beginnt euren Rundgang am Petersdom – er öffnet bereits um 7 Uhr seine Pforten – und spaziert dann weiter zur Engelsburg, über den Campo de’ Fiori und die Piazza Navona zum Pantheon, zum Trevi-Brunnen und schließlich bis zum Kolosseum, das ab 8:30 Uhr besichtigt werden kann. Als Orientierung für so einen Morgenspaziergang empfehle ich euch meinen Blog-Artikel:
Rom Quickie – Ein Spaziergang für Erst-Entdecker

Jetzt die gute Nachricht: Im Winter geht es in Rom deutlich ruhiger zu. Als ich noch in Rom gelebt habe, war für mich Ostern der Startschuss in die anstrengende Touristensaison – und die Monate davor eine wunderbar entspannte Zeit. Im Winter könnt ihr die Stadt genießen, ohne ständig durch Menschenmengen zu navigieren. Freut euch auf entspannte Entdeckungstouren, gemütliche Spaziergänge und Plätze, die man fast für sich allein hat. Inspirationen findet ihr in diesen Beiträgen:
👉 18 römische Sehenswürdigkeiten auf einem Spaziergang
👉 25 Lieblingsplätze jenseits der Touristenpfade
👉 16 Erlebnisse abseits der römischen Hotspots
So zeigt sich Rom im Winter von seiner schönsten Seite – authentisch, ruhig und mit ganz viel Zeit zum Entdecken.
2. Kultur Pur - Das Beste Wetter für Römische Museen

Selbstverständlich gibt es in Rom im Winter auch schlechtes Wetter. Januar und Februar sind traditionelle Regenmonate, in denen der Himmel gerne mal die Schleusen öffnet. Die perfekte Gelegenheit, um durch die römische Museenlandschaft zu streifen. An dieser Stelle möchte ich euch gerne zwei Museen vorstellen, die ich besonders mag.
Nr. 1 - Museo Nazionale Romano - Vier Museen auf einen STreich
Das Museo Nazionale Romano hat vier Standorte - einer schöner als der andere. Für 15 Euro dürft ihr 4 Museen besuchen. Das Ticket ist 7 Tage gültig und kann online oder in den Museen erworben werden.
Palazzo Massimo alle Terme, Largo di Villa Peretti 1, gegenüber Stazione Termini
Im Palazzo Massimo warten auf drei Etagen nicht nur ein ganzer Schwung bedeutender Skulpturen und Büsten, sondern auch beeindruckende Wandmalereien wie zum Beispiel aus der Villa der Livia, der Ehefrau des Kaiser Augustus.
Terme di Diocletiano, Viale Enrico De Nicola 79, gegenüber Stazione Termini an der Piazza della Repubblica
Im Museum der Diokletians-Thermen weiß man bei all der Fülle an Skulpturen, Sarkophagen, Keramiken, Waffen und Mosaiken gar nicht wohin man schauen soll! Und dann noch diese Räumlichkeiten: zwei Kreuzgänge, ein Garten und die hohen Hallen der ehemals größten Badeanstalt Roms, in der sich vor ungefähr 1600 Jahren die römische Bevölkerung im Bad, beim Masseur oder Barbiere entspannt hat.
Hier ist die Location genauso sehenswert wie die Ausstellungsstücke selbst.
Palazzo Altemps, Piazza di Sant`Apollinare 46, Nähe Piazza Navona
Der Palazzo Altemps ist ebenfalls eines dieser Museen, bei denen die Ausstellungsräume den ausgestellten Kunstwerken fast die Schau stehlen. Der Innenhof des Palazzo ist ein Traum ebenso wie die hauseigene Kapelle und das kleine Theater im Untergeschoss. Die bedeutenden antiken Kunstwerke (viele aus der berühmten Ludovisi Sammlung) sind in der Anzahl wohl dosiert und mit Lichteffekten hervorragend inszeniert.
Auf drei Etagen kann man hier durch das antike Theater des Balbus laufen und so by the way etwas über römische Baugeschichte im Wandel der Zeiten lernen. (Hier wird gerade umgebaut. Das Museum ist aktuell nur samstags nach Voranmeldung zu besuchen.

Nr. 2 - Palazzo Bonaparte
Früher lebte die Mutter von Napoleon Bonaparte in dem wunderschönen Palazzo direkt an der Piazza Venezia. Heute gibt es hier wechselnde Ausstellungen zu bewundern. Bis März 2026 kommen Liebhaber des Jugendstils auf ihre Kosten. Die Werke des Malers Alfons Mucha werden gezeigt. Der Palazzo Bonaparte ist ein perfekter Ort für verregnete Wochenendabende. Dann hat das Museum bis 21 Uhr geöffnet. Das Inhouse-Bistro ist übrigens auch einen Besuch wert.
Palazzo Bonaparte, Piazza Venezia 5, Mo - Do 9.00 - 19.30, Fr - So 9.00 - 21.00 Uhr
3. Die passenden Temperaturen für Deftige römische Gerichte

Die traditionell römische Küche ist deftig, bodenständig und wärmt im Winter die Seele. Auf den Tellern landen Gerichte, die Geschichte erzählen: Pasta mit Käse und Pfeffer (Cacio e Pepe), Carbonara mit Ei und Speck (natürlich ohne Sahne!), frittierte Reisbällchen (Supplì) und knusprige Artischocken. Dazu kommen Spezialitäten wie Ochsenschwanzragout (Coda alla Vaccinara) oder kugelrunde Fleischbällchen in Tomatensauce (Polpette al Sugo) – echte Klassiker der römischen Küche.
Während meines letzten Aufenthalts im November war es tagsüber so mild, dass ich fast immer draußen gegessen habe. Doch abends, wenn die Luft kühler wird, gibt es kaum etwas Schöneres, als in einer gemütlichen Trattoria zu sitzen, ein Glas Rotwein zu genießen und sich durch die herzhafte Küche Roms zu probieren.

Ein besonders stimmungsvoller Ort ist das Tonnarello alla Scala in Trastevere (Piazza della Scala 19–21, 00153 Roma). Hier stehen alle Klassiker auf der Karte: Cacio e Pepe, Carbonara, Polpette, Coda alla Vaccinara oder Abbacchio (Lammfleisch). Die Pasta wunderbar kitschig in kleinen Pfannen serviert – ein Augenschmaus für Touristen. Mit etwas Glück kann man selbst im Winter mittags draußen sitzen, auf wackeligen Tischen zwischen Kopfsteinpflaster und den ockerfarbenen Hauswänden voller Patina.
Gerade in der kühleren Jahreszeit zeigt Trastevere seinen ursprünglichen Charme. Die engen Gassen, das warme Licht und der Duft nach frisch Gekochtem machen den Stadtteil zu einem der schönsten Orte, um Rom im Winter zu erleben. Im Sommer ist hier kaum ein Platz zu bekommen – im Winter dagegen bleibt Zeit, die Atmosphäre zu genießen.
Ein kleiner Tipp: Sonntags bevölkern die Römer selbst im Winter die Restaurants des Viertels zum Pranzo, dem traditionellen ausgedehnten Mittagessen. Wer wie ein echter Römer essen möchte, sollte das nicht verpassen.
Noch mehr Tipps zu Food-Spots in Rom, in denen ihr Pasta, Polpette & Co. genießen könnt, findet ihr hier:
4. Mildes Winter-Klima Für Lange Spaziergänge

Wer im Winter nach Rom reist, darf sich auf ein mediterranes Winterklima freuen. Während in Mitteleuropa Kälte und Schnee den Alltag bestimmen, herrschen in der Ewigen Stadt angenehme max. Durchnschitts-Tages-Temperaturen zwischen 11 und 17 Grad am Tag. Perfekte Bedingungen, um durch die antiken Gassen zu schlendern, Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum oder den Petersdom in Ruhe zu genießen und zwischendurch einen Cappuccino auf einer sonnigen Piazza zu trinken. Ein Regenschirm sollte allerdings immer griffbereit sein, denn die monatlichen Regentage im Winter liegen bei ca. 8 -9.
Damit ist Rom im Winter ideal für alle, die gerne zu Fuß unterwegs sind – ohne Touristenmassen und bei angenehm frischer Luft. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Spaziergang über alle 7 Hügel der Stadt:
Über 7 Hügel musst du gehen - So kannst du Rom zu Fuß erkunden
Und sollte das Wetter doch einmal nicht mitspielen, wie wäre es mit einem Ausflug in Richtung Süden. Neapel ist nur etwas mehr als 1 Stunde Fahrt im Schnellzug von Rom entfernt. Ihr habt Lust Neapel zu entdecken? Dann findet ihr hier die passenden Tipps:
1 Tag in Neapel mit den besten Sehenswürdigkeiten

5. Magisches Winter-Licht über den Dächern der Ewigen Stadt

Wenn im Winter die Sonne über Rom untergeht, verwandelt sich die Stadt in ein Meer aus warmem, goldenem Licht. In dieser Goldenen Stunde leuchten die Dächer, Kuppeln und antiken Fassaden in sanften Orangetönen – ein unvergesslicher Anblick, der jeden Spaziergang durch die Stadt zu einem besonderen Erlebnis macht. Gerade in den Wintermonaten ist das Licht besonders klar und weich. Die tief stehende Sonne taucht Rom in eine Atmosphäre, die fast filmreif wirkt – perfekt für Fotografen, Romantiker und alle, die die Stadt in Ruhe genießen möchten.
Die besten Orte, um dieses Spektakel zu erleben, sind die Hügel Roms:
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Der Pincio über der Piazza del Popolo bietet einen atemberaubenden Blick über die Dächer der Stadt bis zum Petersdom.
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Auch der Gianicolo-Hügel westlich des Tiber liefert eine atemberaubende Aussicht auf das abendliche Rom.
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Wer zentral bleiben möchte, genießt den Sonnenuntergang von der Terrazza del Quirinale oder der Spanischen Treppe.
Wenn die Sonne schließlich hinter den Kuppeln verschwindet und das Licht in ein zartes Rosa übergeht, zeigt Rom seine poetischste Seite.
Mehr Tipps zu tollen Ausblicken Rom gibt es hier:

6. Mehr Zeit für das Authentische Rom

Ein großer Vorteil einer Reise nach Rom im Winter ist, dass ihr mehr Zeit für das echte, authentische Rom habt. Da ihr in dieser Jahreszeit weniger in den Schlangen vor den touristischen Hotspots steht, bleibt mehr Zeit, die Stadt so zu erleben, wie sie wirklich ist – lebendig, genussvoll und unverstellt. Spaziert über die Märkte der Stadt , zum Beispiel über den überdachten Mercato Trionfale im Stadtviertel Prati. , wo Einheimische frisches Obst, Käse und Fleisch einkaufen. Hier spürt man das römische Alltagsleben, fernab der großen Sehenswürdigkeiten. Auch ein Ausflug in das Viertel EUR lohnt sich: Die weiten Plätze, die markante Architektur und die ruhige Atmosphäre zeigen eine ganz andere Seite der Stadt. Oder nutzt die Zeit, um magische und ungewöhnliche Orte in Rom kennenzulernen, die abseits der Touristenpfade liegen.

7. Rom im Weihnachtszauber erleben

Zur Weihnachtszeit zeigt sich Rom von seiner besonders stimmungsvollen Seite. Wenn die Tage kürzer werden und die Lichter in den Straßen erstrahlen, entfaltet sich ein einzigartiger Weihnachtszauber in Rom. Überall glitzern Weihnachtsbäume – von der prächtigen Tanne auf dem Petersplatz bis zum funkelnden Baum an der Piazza Venezia, der im goldenen Licht der Abendsonne leuchtet.
Beim Weihnachtsshopping in Rom kommt festliche Vorfreude auf. Entlang der Via del Corso, der Via dei Condotti und rund um die Spanische Treppe laden elegante Boutiquen und kleine Läden zum Bummeln ein. Wer lieber individuelle Läden und Handwerkskunst mag, sollte durch die Gassen von des Stadtviertels Monti bummeln.

Ein Highlight der römischen Weihnachtszeit ist das typische Weihnachtsgebäck. In den Bäckereien und Pasticcerien duftet es nach Panettone, dem luftigen Kuchen mit Rosinen und kandierten Früchten, und nach Pandoro, der goldgelben Spezialität aus Verona, die oft mit Puderzucker bestäubt wird. Auch Torrone – ein süßer Nougat aus Honig, Mandeln und Eiweiß – gehört zur festlichen Jahreszeit und ist das perfekte Mitbringsel für Zuhause.
Wenn die Sonne am späten Nachmittag über der Stadt untergeht, verwandelt sich Rom in ein funkelndes Lichtermeer. Spaziergänge durch die festlich geschmückten Gassen, begleitet von Musik und dem Duft nach gerösteten Maronen, machen den Advent in Rom zu einem unvergesslichen Erlebnis. Und wer etwas Ruhe sucht, entdeckt in den Kirchen der Stadt wahre Kunstwerke: die liebevoll gestalteten Krippen (Presepi), die in allen Größen und Stilen zu bewundern sind – vom barocken Prunk bis zur einfachen Holzfigur.
So verbindet der Weihnachtszauber in Rom italienische Tradition, Genuss und mediterrane Leichtigkeit – perfekt für alle, die die Adventszeit einmal anders erleben möchten.
Fazit
Rom im Winter ist weniger überlaufen, authentischer und besonders stimmungsvoll – ideal für alle, die die Ewige Stadt auf ihre eigene, entspannte Weise entdecken möchten. Auch wenn tagsüber die Temperaturen recht angenehm sind, kann es am Morgen und Abend echt frisch sein. Eine dicke Jacke und ein Regenschirm gehören unbedingt mit ins Reisegepäck.
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