Da saugen die beiden noch einträchtig an ihrer tierischen Ziehmutter: Romulus und Remus. Bald war dann Schluss mit Freundschaft unter den Brüdern. Wie die ganze Geschichte ausging wissen wir ja: Romulus bringt Remus um und gründet Rom auf den sagenhaften 7 Hügeln. Die berühmte Gründungslegende ist allgegenwärtig in der Stadt und auf den 7 erhabenen Zeitzeugen trifft man auf beeindruckende Überbleibsel einer bewegten Geschichte. Was liegt da näher als ein Spaziergang durch die diversen Epochen Roms über den Quirinal, Viminal, Esquilin, Celio, Aventin, Palatin und Kapitol?  Und Urban Trekking soll ja zur Zeit ungemein angesagt sein. Wer nicht so ambitioniert ist und alle Hügel an einem Tag erklimmen möchte, kann sich auch einzelne Highlights heraussuchen. Der Spaziergang ist eine Rundreise und kann an jedem beliebigen Punkt begonnen werden. Viel Spaß dabei!

Quirinal

Zu Zeiten der alten Römer lebte hier die High-Society. In luftiger Höhe über dem gemeinen plebs, das sich dort unten in sumpfigen Gefilden ruhig alleine mit der Malaria und der schlechten Luft herumschlagen sollte. Heute residiert im ehemaligen Papstpalast, dem Palazzo del Quirinale, der italienische Staatspräsident. 

TourenPunkte auf dem Quirinal:

1. Piazza del Quirinale mit dem Dioskurenbrunnen und dem Quirinalspalast

Anschließend lauft Ihr nach links in die Via del Quirinale.

Dort bekommt Ihr hintereinander zu sehen

2. Kirche S. Andrea al Quirinale von Gian Lorenzo Bernini

3. Kirche S. Carlino delle Quattro Fontane von Francesco Borromini

4. Piazza delle Quattro Fontane

An der Piazza delle Quattro Fontane geht es nach rechts in die Via delle Quattro Fontane bis zur

Via Nazionale

Hier biegt Ihr nach links in Richtung

5. Piazza della Repubblica mit der Fontana delle Naiadi  

VimiNal

Einst war der Viminal ein Ort der antiken Wellness. In den Diokletiansthermen fanden mehr als 3000 römische Badegäste Platz und Entspannung. Michelangelo plante Mitte des 16. Jhd. eine Kirche in dem zwischenzeitlich verfallenen Komplex. Ein ungewöhnlicher sakraler Bau, dem Ihr unbedingt einen Besuch abstatten solltet. 

TourenPunkte auf dem Viminal:

1. Basilika Santa Maria degli Angeli e Martiri

 

Heute befindet sich in den Diokletiansthermen ausserdem einer der insgesamt vier Sitze des

2. Römischen Nationalmuseums.

Hier sind nicht nur die Ausstellungsstücke sehenswert, sondern auch die Location selbst. Nicht nur in den antiken Badehallen wird Kunst gezeigt, sondern auch in zwei wundervollen Kreuzgängen. Sie gehören zu einem Kloster, das der Kirche Santa Maria Angeli e Martiri angeschlossen gewesen ist. Die Eintrittskarte gilt übrigens für alle vier Sitze des Römischen Nationalmuseums und ist drei Tage gültig. 

Ihr könnt die übrigen drei Museen also noch in den nächsten Tagen besuchen. 

 

Jetzt geht es über die Piazza della Repubblica wieder auf die Via Nazionale. Bitte biegt nach links in die Via Agostino Depretis ein.

Bald kommt Ihr am 

 3.  Viminale - Dem Sitz des italienischen Innenministerium

vorbei. Am Ende der Straße ist schon die Basilika Santa Maria Maggiore zu sehen. Der nächste der 7 römischen Hügel ist nicht mehr fern. 

Esquilin

In der römischen Antike besaß der Esquilin nicht den besten Ruf.

Hier befand sich der "Friedhof" für Sklaven und der zum Tode Verurteilten. Im Mittelalter erkoren dann Hexen und Magier die Gegend zu ihrem Lieblingsviertel. Etwas weniger düster ging es zu Zeiten des Gaius Maecenas, Vertrauter des Kaiser Augustus, zu. Von ihm leitet sich der Begriff "Mäzen" ab. Großzügig war nicht nur sein Anwesen auf dem Esquilin, sondern auch seine Unterstützung für Künstler und ihre Kunst. Heute ist der Esquilin ein Multikulti-Viertel, das tapfer um einen besseren Ruf kämpft. 

Die Basilika di Santa Maria Maggiore liegt auf dem Esquilin-Hügel.
Die Basilika di Santa Maria Maggiore liegt auf dem Esquilin-Hügel.

Tourpunkte auf dem Esquilin

1. Basilika Santa Maria Maggiore

Eine der vier Papstbasiliken liegt auf dem Esquilin. Diesen Standort verdankt das Gotteshaus dem sogenannten Schneewunder. Die Jungfrau Maria war dem amtierenden Papst im Jahre 358 v. Chr. im Traum erschienen und hatte ihn beauftragt an der Stelle, an der am nächsten Tag Schnee in Rom liegen würde, eine Kirche zu errichten. Am nächsten Tag soll der Esquilin schneebedeckt gewesen sein. Anfang August! Noch heute wird dieses wunderliche Ereignis an jedem 5. August gefeiert. 

 

Jetzt geht es weiter über die Via Santa Prassede.  Blick immer schön nach rechts sonst läuft man an der unauffälligen Eingangstür der

2. Kirche Santa Prassede

vorbei. Besonders sehenswert an der frühmittelalterlichen Kirche sind ihre Mosaike!!!

 

Und weiter geht`s : Über die Via Merulana und nach links in die Via dello Statuto auf die

3. Piazza Vittorio Emanuele II

 

Eigentlich war das hier einmal eine schicke Wohngegend. In den Palazzi rund um den Park zogen hohe Beamte, nachdem Rom zur Hauptstadt Italiens deklariert worden war. Heute geht es multikulturell rund um die Arkadengänge zu. 

 

Im Park in der Mitte des Platzes wartet auf Euch 

Nymphäum

Porta Magica 

 

Die magische Pforte steht direkt hinter den Überresten des einstmals imposanten Brunnens (Nymphäum). Sie war eine der Eingangsporten zur Villa Palombara, die einem Marchese di Pietraforte gehört hatte. Dieser Marchese hatte einen Hang zu allem Esoterischen und ständig Magier, Alchemisten oder Astrologen zu Gast. Einer dieser Besucher soll die Formel zur Goldherstellung hinterlassen haben. Kurz vor seiner Flucht vor der Inquisition. Diese Formel ist rund um die Porta Magica eingemeißelt worden. Viel Glück bei Entschlüsseln. 

 

Für den kleinen Hunger zwischendurch empfehle ich das wunderbare Gatsby Café im 60er Jahre-Stil, Piazza Vittorio Emanuele 106

oder die schicke Bäckerei Panella, Via Merulana 54. 

 

Gestärkt geht es weiter über die Via Napoleone III auf einen der buntesten Märkte in Rom (nur bis 15 Uhr geöffnet, sonntags geschlossen)

4. Nuovo Mercato Esquilino in der Via Principe Amedeo 

Über die Via Merulana geht es zu einer weiteren der vier Papstbasiliken in Rom 

5. Basilika S. Giovanni in Laterano inkl. Baptisterium und Kreuzgang

Celio

Zur Zeiten der alten Römer galt der Celio als beliebte Wohngegend. In den etwas tiefer gelegenen Gefilden standen die Häuser der Normalsterblichen, weiter oben wurden die Wohnstätten etwas luxuriöser. Wie in ganz Rom ging es im Mittelalter auch für den Celio bergab. Die Menschen zogen weg, die Klöster und Kirchen blieben. Vermutlich stammt der überraschend ländliche Charme dieser Gegend noch aus dieser Zeit. 

Der kürzeste Obelisk in ganz Rom ist in der Villa Celimontana zu bewundern.
Der kürzeste Obelisk in ganz Rom ist in der Villa Celimontana zu bewundern.

Von der Basilika S. Giovanni in Laterano spaziert Ihr in die Via di S. Stefano Rotondo.

1. Kirche S. Stefano in Rotondo

Nicht nur die runde Form des Gotteshauses ist ein Hingucker, auch die frisch restaurierten Fresken sind spektakulär.

 

Nun lauft Ihr auf der Via della Navicella nach links zur

 

2. Villa Celimontana

Nach einem Spaziergang durch den kleinen Park verlasst Ihr diesen wieder durch den Haupteingang und biegt nach links in Richtung 

3. Arco di Dolabella 

Geht unter dem Torbogen (stammt aus 10 n. Chr.) durch und biegt in die S.P.Della Croce ein.

Sie führt Euch zu einer Kirche mit einem klassischen Kampanile. 

4. Kirche SS. Giovanni e Paolo

Anschließend lauft ihr über eine alte römische Straße mit dem Namen 

5. Clivo di Scauro 

und kommt an den 

6. Case Romane

vorbei. Die antiken römischen Häuser waren ein archäologischer Zufallsfund und sind erst seit 2002 für Besucher geöffnet. 

Am Ende der Straße wartet die 

7. Kirche S. Gregorio Magno

auf Euch. Von hier aus geht es weiter

in Richtung Circus Maximus vorbei am 

Palatin

Ihr habt die Wahl! Entweder Ihr bewundert den Palatin, den Hügel voller römischer Kaiserpaläste vom Circus Maximus aus oder ihr klettert selbst auf die kaiserlicher Erhebung und genießt von dort die tollen Ausblicke auf die Stadt. Wobei die nächsten beiden römischen Hügel nicht weniger spektakuläre Weitsichten bieten. Der Eintritt kostet 12 EUR. Das Ticket gilt für 2 Tage und beinhaltet einen Besuch des Forum Romanum/Palatin und des Kolosseums.

 

Ich gehe jetzt aber erst teinmal vorbei am Circus Maximus über die Via dei Cerchi nach links zum Clivo dei Publicii hoch auf den

Aventin

Während früher der Aventin dem plebs, dem einfachen Volke, vorbehalten war, ist es heute eine teure und sehr ruhige Wohngegend, die einen fotogenen Ausblick nach dem anderen auf die Ewige Stadt bietet. 

Vom Orangengarten auf dem Aventin hat man einen sagenhaften Blick auf halb Rom.
Vom Orangengarten auf dem Aventin hat man einen sagenhaften Blick auf halb Rom.

Zuerst kommt ihr am kommunalen 

1. Rosengarten 

vorbei. 

Nach einem kleinen Aufstieg trefft Ihr auf den 

2. Parco Savello (Orangengarten)

mit zauberhaftem Blick auf  Rom und die Kuppel des Petersdoms.

 Direkt am Eingang zum Park liegt die 

3. Basilika di Santa Sabina

Die Kirche stammt aus dem 5. Jhd. Besonders sehenswert ist die linke Kirchenpforte. Es soll sich dabei um eine der ältesten Kirchentüren überhaupt handeln.  

Weiter auf der Via S. Sabina geht es zur 

4. Kirche S. Alessio

Die beliebte Hochzeitskirche liegt ganz in der Nähe der 

5. Piazza dei Cavalieri di Malta

wo sich das berühmte

6. Buco di Roma 

befindet. Das Schlüsselloch, durch das man die Kuppel des Petersdoms erspähen kann.

Von hier aus geht es bergab bis zur Via Marmorata.

 

Seht Ihr den grünen Kiosk links von Euch? Bei schönem Wetter müsst Ihr dort unbedingt eine Pause einlegen. 

Das Tram Depot ist ein tolles Open-Air-Cafés. 

 

Auf der Via Marmorata geht ihr nun rechts weiter bis zur Bushaltestelle Vanvitelli. Hier steigt ihr entweder in die Linie 30, 75 oder 716 ein. Sie bringen Euch bis zur Haltestelle Teatro Marcello bzw. Ara Coeli/Piazza Venezia. 

 

Mit dem Bus geht es vorbei an dem berühmten Mund der Wahrheit

7. Bocca della verità

der sich direkt an der Kirche 

8. S. Maria in Cosmedin

befindet.

Auf der gegenüberliegenden Seite seht Ihr das 

9. Forum Boarium

Ich finde ja es sieht aus wie eine antike Tempelanlage. In Wirklichkeit fand hier jedoch ein Viehmarkt statt.

Ein paar Meter weiter auf der linken Seite seht ihr das 

10. Teatro di Marcello

Kaiser Augustus hatte das Theater in Andenken an seinen verstorbenen Neffen Marcellus, der sein Nachfolger hätte werden sollen, erbauen lassen. 

 

In der Nähe der Haltestellen  führt eine breite Treppe auf den nächsten der 7 Hügel. 

 

Kapitol

Die Triumphzüge der Römer endeten traditionell hier oben. Dem religiösen und politischen Zentrums des alten Roms. Wenn man nun die Freitreppe zur Piazza del Campidoglio hinaufsteigt, erwartet einen Marc Aurel hoch zu Ross. Mitten auf einem Platz, den Michelangelo entworfen hat.  In dem Gebäude am Kopf der Renaissance-Piazza residiert die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi. Die Palazzi rechts und links beheimaten eines der ältesten Museen der Welt: i musei capitolini. 

Am Morgen hat man die Kapitolinischen Museen noch fast für sich alleine. Ab mittags kann es gerade am Wochenende sehr voll werden.
Am Morgen hat man die Kapitolinischen Museen noch fast für sich alleine. Ab mittags kann es gerade am Wochenende sehr voll werden.

1. Piazza del Campidoglio

mit den

2. Kapitolischen Museen

rechts und links und am Kopf der

3. Senatorenpalast,

in dem sich das römische Rathaus befindet. 

Weiter links über den Platz gelangt man zu einer kleinen Terasse mit Blick auf

4. Via Fori Imperiali

5. Trajansforen

6. Foro Romanum

 

 

Einen noch besseren Ausblick habt Ihr nur von den Aussichtsterrassen des Vittoriano. Das schneeweiße Nationalmomument zu Ehren des italienischen Königs Vittorio Emanuele II. könnt Ihr von der Piazza Venezia aus erklimmen.