Manchmal frage ich mich, ob Samuel Becket die Inspiration zu seinem Stück "Warten auf Godot" vielleicht während eines Aufenthalts in Rom ereilt hat. Seitdem ich nach einem langen und heißen Sommer wieder in der Ewigen Stadt weile, komme ich mir durchaus vor wie ein Protagonist in einem absurden Theater. Man hat gehört, dass Busse fahren! Zwar nur ein Bruchteil, weil viele der Fortbewegungsmittel defekt sind und aus finanziellen Gründen nicht repariert werden können. Also wartet man und wartet und wartet.... Auf einen Bus der vielleicht nie kommt! Wenn ich all die Zeit zusammenrechne, die ich an römischen Haltestellen verbracht und Bäume und ihre Schattenspiele fotografiert habe, dann überfällt mich die Wehmut. Was hätte ich alles in diesen ewigen Stunden Sinnvolles mit meinem Leben anstellen können. Mandarin lernen, Pilates machen, die 100 letzten Ausgaben der Zeit lesen.... Wenn dann allerdings irgendein Bus irgendwann endlich erscheint und bereits aus allen Nähten platzt, denke ich nicht mehr an all die verschwendete Zeit, sondern hoffe inständig, dass die Klimaanlage funktioniert (oder wenigstens nicht tropft) und das Vehikel bis zu meiner Zielhaltestelle durchhält. An dieser Stelle möchte ich alle zukünftigen Rombesucher (ein wenig) beruhigen! Im Zentrum versuchen die öffentlichen Verkehrsbetriebe absurd anmutenden Wartezeiten zu vermeiden.