Die Dopplung in der Headline ist Zeichen meiner Ekstase die ich heute bei einem morgendlichen Rundgang durch Rom empfunden habe. (Nachdem ich fast eine Woche krankheitsbedingt zu Hause verbracht habe.) Dieser römische Himmel ist aber auch von einem unfassbarem Blau! Einem Adriano-Celentano-Blau. Einem betörenden Aquarell- Blau. Wie werde ich dieses Blau vermissen, wenn ich einmal nicht mehr in Rom leben werde... Wie dem auch sei, heute morgen habe ich eine Tour gemacht, die ich gerne mit Rom-Neulingen angehe. Im munteren Schlendertempo, während die unzähligen Sehenswürdigkeiten quasi zufällig am Wegesrand liegen. Mit vielen Gelegenheiten eine Pause einzulegen und sich diesem unverschämt blauen Himmel zu widmen.
Los gehts an der Engelsburg. Von dort über die Engelsbrücke in die Via dei Banchi Nuovi und die Via del Governo Vecchio. In den Straßen befinden sich viele kleine Boutiquen und Lokale. Wer nach 10 Uhr am Morgen unterwegs ist, sollte einen Abstecher in den Chiostro del Bramante einlegen!! Neben wechselnden Kunstausstellungen gibt es im Kreuzgang von Bramante auch eine wundervolle Caffetteria im ersten Stock. (Am Eingang bitte sagen, dass man in die Caffetteria möchte und nicht ins Museum.)
Weiter geht es zur Piazza Navona. Jetzt ist es, vorbei am Palazzo Madama, nur ein Katzensprung bis zum Pantheon. Nach dem Besuch von Raffaels Grabstätte führt der Weg links am Pantheon vorbei zum Elefanten von Bernini, der vor meiner Lieblingskirche steht, Santa Maria sopra Minerva. Ich liebe den in das imposante Dachgewölbe gemalten Sternenhimmel und hier gibt es dicke weisse echte Kerzen, die man anzünden kann und nicht diese Plastik-Elektro-Kerzenorgeln, wie in den meisten großen Gotteshäusern. Und dann gibt es da noch die Christus-Skulptur von Michelangelo.
Weiter geht es auf der Via dei Cestari, der klerikalen Shopping Meile, zum Largo Argentina. Besonders sehenswert sind hier nicht nur der Himmel und die Ausgrabungen römischer Tempel, sondern die Katzenkolonie die dort lebt. Über den Corso Vittorio Emmanuele II kommt man zu Il Gesù. Die Kirche ist allein wegen Ihrer wahnwitzigen Deckengestaltung einen Besuch wert. Hier steht dankenswerter Weise ein großer Spiegel, so dass man sich nicht den Hals verbiegen muss um nach oben so schauen. Die Piazza Venezia liegt nun quasi um die Ecke. Über einen breiten Treppenaufgang erreicht man das Kapitol mit dem römischen Rathaus und den Kapitolinischen Museen. Wenn man den von Michelangelo gestalteten Vorplatz nach links verlässt, kommt man auf eine kleine Aussichtsplattform mit Blick auf die Via dei Fori Imperiali, das Forum Romanum und das Trajansforum. Ein Stückchen weiter vorher geht eine breite Treppe links nach oben. Hierüber erreicht man die Aussichtsplattform des Vittoriano(Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II. Hier wird man von einer Caffetteria und einem schönen Blick über Rom erwartet, inkl. Kolosseum und Theater des Marcellus, der übernächste Orientierungspunkt. Erst einmal kann man sich entscheiden, ob man der Kirche Ara Coelis einen Besuch abstattet und dort die Treppen hinab geht, oder durch das Vittoriano zur Piazza Venezia hinabsteigt. (Wer ein dringendes Bedürfnis hat, sollte den zweiten Weg nehmen. Man kommt automatisch an einem bisher immer einwandfreien Waschraum vorbei.)
Neben dem Marcello Theater führt ein Fußweg vorbei am Portico di Ottovia mitten hinein ins Jüdische Viertel. Immer weiter gerade aus, über die Straßenbahnschienen hinweg, geht es in die Via dei Giubbonari mit ihren herrlichen Schuhläden. Bummelnd endet man dann auf dem trubeligen Campo dei Fiori. Nicht unweit liegt die Piazza Farnese. Die Steinbank vor der französischen Botschaft lädt zu einer Pause ein, genauso wie das Caffè Farnese an der Ecke. Irgendwie sitzt man dort zu jeder Tageszeit in der Sonne... Die nächste Etappe wartet jedoch schon. Über die Via del Mascherone geht es nach links in die Via Giulia an den Tiber. Nach dessen Überquerung landet man direkt in Trastevere an der Piazza Trilussa. Links geht es in die Via del Moro, an deren Ende man sich nach rechts wendet, um auf der Piazza Santa Maria in Trastevere anzukommen. Einen Besuch der Kirche Santa Maria in Trastevere sollte man sich nicht entgehen lassen. Ebensowenig eine kleine Pause in den umliegenden Cafès und Restaurants.
Weiter geht es in Richtung Via della Scala. Hier empfehle ich einen Besuch der wundervoll kitschigen Kirche Santa Maria della Scala. Immer geradeaus kommt man automatisch auf die Via della Lungara, wo sich auch die Villa Farnesina befindet. Dort gibt es wundervolle Fresken von Raffael zu bewundern. Immer der Nase lang erreicht man von hier in ca. 15 Minuten den Petersdom. Und über ihm (meistens zumindest), ein wundervoll blauer Himmel.