Die Aussichten fürs kommende römische Wochenende sind leicht bewölkt bei 25 Grad und einer Regenwahrscheinlichkeit von 0%.
Wer dem touristischen Andrang im historischen Zentrum eine Weile aus dem Weg gehen möchte , dem empfehle ich einen Ausflug an den Laghetto in EUR.
EUR ist ein Viertel Roms, auf dessen Gelände 1942 die Weltausstellung (Esposizione Universale di Roma) stattfinden sollte. Mussolini mit seinem Hang zu überdimensionierten Bauten ließ direkt eine ganze Stadt konzipieren, die Rom mit Ostia und dem Meer verbinden sollte. Aus der Weltausstellung wurde aus bekannten Gründen nichts. Geplant und gebaut wurde an EUR jedoch von 1938 bis 1942. Bis Anfang der 50er Jahre lag das Gelände mit seinen halbfertigen Mamorpalästen und symetrischem Straßensystem brach. Dann wurden die Arbeiten an den Bauruinen fortgesetzt und im Laufe der Zeit mauserte sich EUR zu einem Geschäftsviertel und einem recht beliebtem Wohngebiet. Umgeben von architektonischen Beispielen faschistischen Größenwahns!
Der Laghetto, ein künstliche See, wurde in den 60er Jahren im Rahmen der Olympischen Spiele in EUR angelegt. Zwischenzeitlich ein wenig in Vergessenheit geraten, ist er heute ein grünes Naherholungsgebiet. Bekannt auch wegen der unzähligen japanischen Kirschbäume, die im Park um den See gesetzt worden sind und die im März/April in voller Blüte stehen. Seine Zeit kann man sich aber auch den Rest des Jahres wunderbar dort vertreiben. Indem man um den See herumspaziert, sich vielleicht ein Tretboot mietet oder in einem Caffè eine Pause einlegt. Am Laghetto befindet sich übrigens eine "Außenstelle" der "berühmten" Gelateria Giolitti. Vor der Hauptfiliale in der Nähe des Pantheons steht man in der Schlange. Ich habe sogar gelesen, dass man im Internet Tickets käuflich erwerben kann, um nicht Schlange stehen zu müssen!!!
Den Laghetto, Viale America, erreicht man mit der Metro B. Aussteigen bitte an der Haltestelle "Fermi" oder "Palasport".
