...Roms ist auch zwei Tage nach der Heiligsprechung im Doppelpack noch nicht beendet. Als ich vor Ostern Rom verlassen hatte, kursierten noch Schreckenszahlen zwischen 3 bis 8 Millionen erwarteter Pilger, die sich über die Ewige Stadt ergiessen sollten. Wieviele es genau gewesen sind, wer weiss das schon. Zumindest die Rede ist von ca. 1 Millionen Besucher. Und die waren genug, um mir claustrophobische Momente zu bescheren. Am Samstag hatte ich mich in die Stadt gewagt, um die Lage zu checken. Von der Engelsburg über die Piazza Navona bis zum Pantheon habe ich mich todesmutig durchgeschlagen. Dann bin ich wieder umgekehrt. Halb Polen und aus einem mir bisher unbekannten Grund ein Viertel der französichen Weltpopulation verstopften die Gassen. Alles ganz friedlich in entrückt freudiger Erwartung der Dinge, die da noch kommen sollten. Die Heiligsprechung selber habe ich aus sicherer Entfernung vor dem Fernsehr verfolgt. Am Montag bin ich davon ausgegangen, dass zumindest ein Großteil der Pilger sich wieder auf dem Heimweg befinden. Aber weit gefehlt. Rom platzt aus allen Nähten. Gestern bin ich Augenzeuge eines Wunders geworden. Eine riesige polnische Pilgergruppe quetschte sich in einen bereits überfüllten Linienbus der ATAC. Der Glaube versetzt also nicht nur Berge sondern schafft auch Platz. Der wird beim anstehenden 1. Mai-Wochenende an den Hotspots in der Stadt bestimmt zur Mangelware!