Die letzten drei Tage habe ich in Florenz verbracht. Die Rennaissancestadt in der Toskana liegt nur 1,5 Zugstunden und 41 Tunnel von Rom entfernt. Mir liegt es fern an dieser Stelle nun alle Sehenswürdigkeiten aufzuzählen, die ansonsten auch in jedem Reiseführer erwähnt werden. Nur ein paar kleine Tipps und Eindrücke, die bei einem eigenen Kurztripp hilfreich sein könnten.
Florenz muss nach Venedig die höchsten Besucherzahlen in Italien verkraften. Schon jetzt Ende Februar herrschte reger Verkehr in den Fußgängerzonen der historischen Altstadt. Die Hauptsehenswürdigkeiten liegen alle nah beieinander und sind gut zu Fuß zu erreichen. Wenn man gerade aus Rom eintrifft wirkt alles unheimlich adrett und ungewohnt geordnet. Im Zentrum verkehren Mini-Elektrobusse. Die Fahrkarten kann man per SMS lösen. Es gibt öffentliche Toiletten, die spontan keinen Herpes verursachen. Um die Besuchermassen unter Kontrolle zu halten, wird im Sommer teilweise die Altstadt gesperrt und sogar für den Besuch von Kirchen wird Eintritt verlangt. Herr Renzi scheint als Bürgermeister das Erbe der Medici pfleglich behandelt zu haben. Mal schauen was er in Rom auf die Beine stellt...
Was ich jedem Florenzbesucher ans Herz legen kann ist eine Tour mit der Buslinie 12 auf die andere Arnoseite. Die Fahrt startet vor dem Bahnhof und geht weiter auf die hügeligen Höhen über der Stadt. Dort befindet sich z.B. der Palazzo Pitti und die Boboli-Gärten. Ganz plötzlich wähnt man sich mitten in der Toskana. Sanfte Hügel, Zypressen und nur wenige Land-Villen bestimmen das Panorama. Und dann hat man schon die die Basilica San Miniato al Monte erreicht, der Florenz zu Füssen liegt. Ich empfehle auch ganz dringend einen Besuch des Kircheninnerens. Man bekommt eine ganz ungewöhnliche Raumaufteilung zu sehen. Auch der Friedhof bei der Basilica ist beeindruckend. Etwas unterhalb der Basilica liegt die Piazzale Michelangelo. Der Touri-Aussichtspunkt in Florenz!! Ich war mal wieder früh dran und konnte die Aussicht in Ruhe geniessen....Das sollten Sie jetzt auch kurz tun.
Zum Schluss noch zwei Empfehlungen für Anhänger von italienischer Hausmannskost in rustikalem Ambiente:
Gozzi Sergio, Piazza San Lorenzo 8, 12 - 15 Uhr
Lockere Wirthausstimmung, in der Touristen, Handwerker und Bänker ihr Mittagessen geniessen. Übersichtliche Tageskarte mit regionalen Spezialitäten wie Bistecca Fiorentina, Lingua etc. Ich hatte Rinderfiletstreifen mit Wirsing. Dazu ein Viertel Rotwein....ESSEN kann GLÜCKLICH machen. Neben uns saß ein russisches Ehepaar. Bei der Verabschiedung hätte es nur noch gefehlt, dass sie vor dem Koch auf die Knie fallen und ihm die Füsse küssen.