
Jedes Jahr im Juni geht sie los - die offizielle Strandsaison in Rom. Immerhin liegt die italienische Hauptstadt nur einen Katzensprung vom Meer entfernt und verfügt mit Ostia sogar über einen Stadtteil mit eigenem Strand. Mich hat dieser Teil von Rom vor allem im Winter zum Spazierengehen angezogen. Der römische Stadtstrand sorgt eher mit wilden Gerüchten über Wasserqualität und Mafia-Machenschaften für Aufmerksamkeit als mit pittoresken Eindrücken. Außerdem ist es mir in den stabilimenti mit Ölsardinen-Charme in den Sommermonaten einfach zu voll.
Strandvergnügen mit der Ampel-App ?
Damit es in diesem Jahr nicht zu voll wird und die Abstandsregeln eingehalten werden, hat nun Virginia Raggi, die römische Bürgermeisterin, einen Maßnahmenplan vorgelegt. Bald soll die App Seapass - Il mare di Roma zur Verfügung stehen. Hier kann der sonnenhungrige Römer anhand eines simplen Ampelsystems erkennen, ob sich die Fahrt an den Strand noch lohnt. Bei Grün wartet noch genug Platz zum Sonnenbaden, bei Rot sollte man besser zu Hause bleiben.
Bei der Ankunft am Strand werden die Personalien aufgenommen. Anschließend bekommen die Badegäste einen eigenen Strandabschnitt zugewiesen. Der ist mit Markierungen abgesteckt, 25 qm groß und darf max. 6 Personen beherbergen.
Wann die App erhältlich sein wird, steht noch in den Sternen und ob eine rote Ampel die Römer von der Fahrt zum geliebten Strandvergnügen bleibt abzuwarten. Von vielen meiner römischen Bekannten weiß ich jedoch zu berichten, dass selbst die größten Meeres-LiebhaberInnen sich Sonnenplätze auf ihren Balkonen eingerichtet haben, um von dort erst einmal die Entwicklungen an den Stränden im Auge zu behalten.
